Zwei Wochen. Der Relaunch meiner Website ist genau zwei Wochen her.
Und damit ist auch mein erster Blog-Post seit zwei Wochen online.
VER.RÜCKT.
Aber auch ziemlich cool – besonders im Nachgang.
Denn zuvor hatte ich mir ziemlich in die Hose gemacht. Das Lampenfieber ließ mich nicht einmal mehr richtig schlafen. *urgs*
· Wird dir meine Website gefallen?
· Wirst du dich mit dem Oktopus identifizieren können?
· Und was sagst du zu meinem ersten Blog-Post?
Warum ich es trotzdem sehr schätze und wie ich es für mich immer wieder nutze, erfährst du in diesem Blog-Post.
Bist du bereit für deinen großen Bühnenauftritt?
Dann: Vorhang auf und Lampenfieber aus.
Mein Name ist Sabs, ich bin Copywriterin und leidenschaftlicher Oktopus-Fan. Wenn du mehr über mich erfahren möchtest, klicke hier.
Lampenfieber – was es ist und wodurch es entsteht
Lampenfieber. Ein Gefühl von Fieber, das entsteht, sobald die Lampen, also die Scheinwerfer auf einen gerichtet sind.
Was seinen Ursprung auf der Bühne fand, lässt sich natürlich auch auf jede andere Situation der Präsentation anwenden.
Immer dann, wenn du das Gefühl hast, im Mittelpunkt zu stehen, erhöht das deinen Puls merklich.
„All eyes on me.“
Für die einen ein ganz wunderbarer, beflügelnder Gedanke. Bei ihnen ist das Adrenalin pures Lebenselixier, ohne das es nicht geht.
Die meisten Sänger beschreiben den kurzen Moment, bevor sie die Bühne betreten, als den wohl aufregendsten – hier kickt das Lampenfieber ordentlich rein.
Eine Mischung aus Freude, Sehnsucht nach der Bühne und Angst, dass etwas massiv schiefgehen und peinlich werden könnte, pusht den Künstler zu Höchstleistungen.
Ich weiß nicht mehr, welcher Sänger es war, der einmal sagte:
„Wenn ich irgendwann nicht mehr aufgeregt bin, bevor auf die Bühne gehe, hänge ich meinen Job an den Nagel, denn dann fühle ich ihn nicht mehr.“
Aber was, wenn du eher zur anderen Kategorie gehörst und nur bei dem Gedanken daran, im Mittelpunkt stehen zu müssen, der Schweiß literweise deinen Körper hinunterläuft?
Wenn aus Lampenfieber plötzlich Panik wird
Schon als Kind habe ich es gehasst, wenn ich auf die Bühne musste.
Im Kindergarten führten wir „Paulchen Panther“ auf. Ich weiß nicht genau, ob das Stück wirklich so hieß. Auf jeden Fall hatte Paulchen Panther ein Paddelboot. Und warum auch immer, landete ich in diesem.
Ich habe nur noch rudimentäre Erinnerungen an den Außenbereich meines Kindergartens, einen bemalten Karton und meine wohl erste Erfahrung mit einer Überdosis Adrenalin.
In der Grundschule ging es dann mit der Einschulung weiter. Während andere aus meiner Klasse sich auf der Bühne ganz nach vorn drängten und stolz ihre Schultüten präsentierten, war ich froh über die Größe meiner. So konnte ich sie schützend vor mich halten und gemeinsam mit ihr im Hintergrund verschwinden.
Das Ganze zog sich wie ein roter Faden durch mein Leben.
Kommunion, Einschulung auf der Realschule, Abiball …
Immer, wenn es darum ging, sich der großen Masse zeigen zu müssen, verwandelten sich meine Knie in Wackelpudding und ich fühlte mich, wie beim Saunagang im Pelzmantel.
Warum?
Ich habe keine Ahnung, bis heute nicht.
Mittlerweile glaube ich, dass das Typensache ist.
Ich bin eher die, die im Hintergrund agiert und die Fäden zieht, damit du im Vordergrund glänzen und performen kannst.
Genau deshalb ist der Job des Texters auch so perfekt für mich. <3
Was lange währt, wird endlich gut – hoffe ich
Wahrscheinlich fragst du dich nun, wie ich es geschafft habe mein Lampenfieber zu überwinden und voller Freude auf der Bühne des Lebens zu strahlen.
Ich würde dir tierisch gerne ein paar Bulletpoints mit den besten 5 Tipps meiner eigenen Erfahrung auflisten.
Die Wahrheit ist jedoch, dass ich immer noch ziemlich nervös bin, sobald z. B. eine Kamera auf mich gerichtet ist.
Ich hatte zwei Shootings für geKON[n]TEXT. Einmal richtig cool im Business-Style in einem Fotostudio und einmal super entspannt, in gut gelaunter Atmosphäre bei uns zu Hause. Und glaube mir, bei beiden mussten die tollen FotografinnenÜt und Rilana (du findest mehr über sie unter „Mit im Boot“) ihr Bestes geben, damit ich locker und fröhlich aussehe. Und nicht so, als hätte ich gerade mit einem schwerwiegenden Magen-Darm-Virus zu kämpfen.
Selbst Sprachnachrichten machten mich früher unfassbar nervös. Aus diesem Loch hat mich zunächst Sprachtalent Anna und später Grafikfee Jenny herausholen können. Auch sie findest du beide unter „Mit im Boot“.
Trotzdem weiß ich, dass ich noch einen weiten Weg vor mir habe.
Bei Instagram live gehen? Puh! Also … ähm … die Frontkamera meines Handys ist leider kaputtgegangen. Ja, ja, wirklich. Ist auf keinen Fall gelogen, damit ich eine Ausrede habe. Niiiieeemals!
Okay, es ist aufgefallen. Meine Kamera funktioniert natürlich. Aber mein Mut noch nicht. Doch ich arbeite daran.
So, wie ich auch an all den anderen Punkten gearbeitet und mich schon wirklich enorm verbessert habe.
Das erste Mal tat’s noch weh
Das erste Mal tat’s noch weh
Beim zweiten Mal nicht mehr so sehr
Und heut‘ weiß ich, daran stirbt man nicht mehr
Kennst du den Song von Stefan Waggershausen? Er kommt mir immer dann in den Kopf, wenn es darum geht, Angst zu überwinden.
Ängste hat jeder von uns. Du, ich, einfach alle. Nicht zwangsläufig vor dem Gleichen. Aber das spielt keine Rolle. Es gibt niemanden, der das Gefühl nicht kennt, wenn die Angst langsam den Nacken nach oben kriecht. Wenn sie den Kopf kribbeln und den Körper in eine Art Starre verfallen lässt.
Sie ist die unsichtbare Hand an deiner Kehle. Der Kleber unter deinen Füßen. Die Schraubzwinge um deinen Kopf.
Kein schönes Gefühl, oder?
Alles in dir schreit danach, diesen Zustand endlich zu verlassen.
Es muss doch gehen.
SO willst du dich nicht fühlen.
Also spannst du jeden Muskel deines Körpers an, ignorierst Kribbeln und Schweiß und … löst dich.
WOW!
Das erste Mal, dass du die Angst überwunden hast.
Es fiel schwer, kostete enorm viel Kraft und noch mehr Mut. Aber du hast es gerockt.
Der erste Stein wurde aus der Mauer namens „Panik“ herausgebrochen.
Der nächste wird leichter fallen – im wahrsten Sinne. Nur ein Bisschen, aber immerhin.
So geht es Stein für Stein, bis die Mauer schließlich zusammenbricht und du die Angst endgültig besiegt hast – du stirbst an ihr nicht mehr.
Gib nicht auf – der Weg mag steinig sein, aber er lohnt sich
Ich weiß, es kann furchtbar anstrengend sein, wenn man sich immer und immer wieder überwinden muss. Und manchmal hat man davon auch tierisch die Nase voll – auch ich.
Es gibt Tage, an denen fühle ich mich so gar nicht wohl. Schlecht geschlafen, tiefe Augenringe, die Haare wollen nicht sitzen und auf der Nase thront ein dicker Pickel, als sei ich gerade einmal 14 Jahre alt. Läuft!
Genau an solchen Tagen habe ich natürlich ein Meeting, einen Zoom-Call, und muss mich vor der Kamera präsentieren. Urgs.
Warum immer genau dann?
Weil das Schicksal einfach seinen ganz eigenen Humor hat. Und weil es Herausforderungen liebt. Denn insgeheim weiß es, dass wir sie bestehen können – sie bestehen werden. Dass wir die Angst überwinden und an der Situation wachsen werden.
Also gib nicht auf!
Die fiesen Tage gehören dazu, aber sie werden dich nicht kleinbekommen. Dein Lampenfieber wird nicht über die gewinnen, das weiß ich.
Auch mich wird es nicht ewig beherrschen.
Und ganz bald, da bin ich sicher und darauf arbeite ich fleißig und mutig hin, werde ich mich vor die Kamera setzen, als hätte ich noch nie zuvor etwas anderes in meinem Leben getan.
Dann werde ich Simba sein und der Angst ins Gesicht lachen!
Bist du dabei?
Warum ich dir von meinem Lampenfieber erzähle
Du fragst dich jetzt vielleicht, warum ich dir von meinem Lampenfieber erzähle. Warum ich mich so verletzlich und so schwach zeige.
Weil es keine Schwäche ist!
JEDER kämpft mit Ängsten und Unsicherheiten. Und nicht jeder kann alles gleichermaßen können.
Du fühlst dich vor der Kamera vielleicht super wohl – im Gegensatz zu mir –, haderst dafür aber mit deinen Texten. Vielleicht bist du in puncto Rechtschreibung und Grammatik nicht allzu fit oder schaffst es nicht, die Formulierungen, die du im Kopf hast, auch zu Papier zu bringen.
Das macht überhaupt nichts.
So wie ich mir zurzeit ganz viele Webinare zum Thema "Webinare halten" reinziehe – sozusagen eine Webinar-Ception :D –, suchst du vielleicht nach jemandem, der dich bei deinen Texten unterstützt.
Nur allzu gerne möchte ich dieser Jemand sein.
Gemeinsam. Auf Augenhöhe. Du sollst dich wohlfühlen, denn ich stehe nicht über dir. Ich habe nur andere Stärken als du, das ist alles.
Und genau deshalb habe ich diesen sehr privaten Blog-Post verfasst.
Wenn dir dieser Post gefallen hat, er dir vielleicht Mut gemacht und gezeigt hat, dass du mit deinem Lampenfieber nicht allein bist, lasse ihm gerne einen Like und/oder Kommentar da. Und natürlich darfst du ihn auch jederzeit teilen. <3
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